Wohnen in den Alleen Ludwigsburg

2012

Realisierung

Das Grundstück einer ehemaligen Maler- und Lackierfabrik wurde behutsam in eine ruhige städtische Wohnsituation am Rande des Zentrums der historischen Barockstadt umgewandelt.

Als klassische Blockrandbebauung mit 21 Wohneinheiten entwickelt, orientieren sich die Drei- und Vier- Zimmer-Wohnungen der Zeilengebäude zum begrünten Innenhof, der eine Ebene tiefer die Stellplätze für sicheres und sorgloses Parken im Stadtraum garantiert.

Trotz der zunächst schwierigen Lage des nach Nordosten orientierten Eckgebäudes sind alle Kinderzimmer und Wohn-/Esszimmer zur Sonne hin ausgerichtet.

Raumhohe, tief in die Leibung gesetzte Fensterelemente, im maßlichen Rhythmus verteilt, wechseln sich ab mit horizontalen flächigen Brüstungselementen entlang der Loggien und sorgen in der offenen Grundrissorganisation für lichtdurchflutete Räume und vielfältige Sichtbeziehungen.

Parkettböden im laufenden Verband aus heller Eiche verlegt, wechseln sich ab mit großflächigen dunklen Fliesen an den Küchenblocks. Bodengleiche Duschen in den Bädern ergänzen nicht nur die hochwertige Ausstattung der Wohnungen, sie erfüllen auch die verantwortungsvolle Vorgabe der Bauherrschaft für barrierefreies Wohnen.

Die in feiner cremeweisser Putzstruktur ausgeführte Fassade steht in Ergänzung ergänzt zu den ruhigen zurückhaltenden Details. Eingefräste Blumenmuster in den Brüstungselementen und die Farbkomposition sind aus der Barockzeit übertragene und verfremdete Elemente um einen Bezug zur Gründungszeit der Stadt und der historischen Umgebung zu schaffen.

Dem privatem Freiraum, zwischen Innen und Außen, Privatem und Öffentlichem ist gerade im Wohnungsbau mit städtisch verdichteter Umgebung ein besonderer Wert beizumessen. Mit der Überlegung, dass Außenräume in unseren Breitengraden lange Zeit nicht genutzt werden können, galt es einerseits, überdachte und damit ganzjährig nutzbare Loggien zu planen, deren Materialität und Farbgebung sich in das Gesamtkonzept fügt und andererseits, aus dem Blickfeld der Wohnung, die Loggia optisch dem Wohnraum zuzuordnen.

Die Qualität des Wohnens beginnt jedoch bereits an der Straße. Die überdachten Zugangsbereiche der Wohnanlage und die Sitzblöcke an der Haustüre laden zum Verweilen und zu einem kleinen Schwätzchen mit den Nachbarn ein. Erinnerungen werden wach, an vergangenen Zeiten, als sich die Menschen vor dem Haus auf der Bank und im Schatten einer Linde niedergelassen haben, um den Feierabend gemeinsam zu geniessen. Vielleicht kehrt ein Stück dieser sozialen Lebensqualität zurück.